Schnecken

Jede/r kennt Schnecken. In erster Linie denkt man dabei an die geschützte Weinbergschnecke sowie an die bei Garten- und GemüsebesitzerInnen verhasste, eingeschleppte Spanische Wegschnecke. Naturinteressierte kennen neben diesen Landschnecken sicherlich auch noch einige Süßwasserschnecken, wie Posthornschnecke oder Spitzschlammschnecke. Weniger bekannt ist der Umstand, dass es in Österreich über 450 Schneckenarten gibt. Von besonderem Interesse ist, dass 76 Arten davon weltweit nur in Österreich vorkommen und so für den Naturschutz von großer Bedeutung sind. Weitere 41 in Österreich lebende Arten sind wiederum vom Menschen hierher eingeschleppt worden, also so genannte Neozoen.
Schnecken gehören wie Muscheln oder Kopffüßer zum Tierstamm der Weichtiere. Diese sind nach den Gliederfüßern (z. B. Insekten, Krebstiere, Spinnentiere) mit global weit über 100.000 Spezies der zweitartenreichsten Tierstamm. Die meisten Formen leben im Meer. Allen Weichtieren ist der Besitz eines muskulösen Fußes sowie eines Mantels, der die inneren Organe umhüllt, gemeinsam. Viele Arten besitzen ein Gehäuse (z. B. Schneckenhaus, Muschelschalen), das den Körper ganz oder teilweise bedeckt. Die meisten Schnecken sind so genannte Weidegänger, die mir ihrer Radula Nahrung von einer Unterlage abraspeln oder zerkleinern. Es ist ein im Schlund gelegenes Conchinblatt, das wie ein Reibeisen funktioniert.
Zahlreiche Lebensräume heimischer Schnecken, insbesondere Quellen, Fließgewässer, Moore und Trockenrasen, werden seit mehreren Jahrzehnten anhaltend und dauerhaft zerstört. Viele Populationen sind verschwunden oder dezimiert. In der Roten Liste für Österreich sind 44 % aller Arten als vom Aussterben bedroht eingestuft.
Dabei sind Schnecken beim Abbau organischer Substanzen und zur Bodenbildung wichtige Bestandteile funktionierender Ökosysteme. In ihrer Funktion als Indikatoren für die Wasserqualität oder auch als Schmuckobjekte sind sie für uns in unterschiedlicher Art und Weise von Nutzen.

Arten dieser Gruppe