Schlauchpilze
© Heinz Prelicz
Die Einteilung der Pilze erfolgt nach der Art der Sporenbildung. Bei den Schlauchpilzen reifen die Sporen in Schläuchen, den Asci. Meist findet man acht Sporen in diesen nur um ein zehntel Millimeter langen und einige hundertstel Millimeter breiten Schläuchen.
Eine wichtige Gruppe sind die Discomyzeten, kleine gerade noch mit dem freien Auge sichtbare und oft gestielte Schüsseln, meist nur einige Millimeter breit, aber auch recht große Vertreter. Sie können in allen Farben leuchten, sind aber für den Uneingeweihten schwer zu finden. Sie leben meist auf Holz, aber auch im Erdboden und auf Gräsern und Kräutern.
Bekannte Vertreter sind im Frühjahr die Morcheln mit ihrer becherartigen Oberfläche, die aus einzelnen Schüsseln zusammengesetzt sind und die Lorcheln. Letztere sind meist giftig und haben keine Einbuchtungen, sondern sind hirnartig gewunden oder glatt. In der Erde leben die Trüffeln, die eher an wärmere Regionen angepaßt sind, aber auch im Vulkanland schon vereinzelt gefunden wurden wie zum Beispiel die Weiße Mäandertrüffel.
Eine zweite wichtige Gruppe sind die Kernpilze oder Pyrenomyzeten, da sie Holzabbauer sind. Sie schauen recht unspektakulär aus, sind oft nur als schwarze Warzen, Kugeln, Keulen oder Flecken zu sehen, befallen aber ihre Unterlage in großer Zahl und tragen mit anderen Lebewesen zur Zersetzung ihres Wirtes bei. Ihre Oberfläche ist feinwarzig, unter jeder Warze ist ein Hohlraum, in dem die Sporen gebildet werden. Häufige Vertreter sind die Kohlenbeeren, die wie harte Brombeeren aussehen oder die Holzkeulen mit ihren weißen Fleisch.
Eine dritte Gruppe kann wieder nur mikroskopisch erklärt werden, es sind die Bitunikaten, ihre Asci haben eine zweite Wand. Vertreter sind wieder kleine meist auf Holz vorkommende Pilze.
Eine exotische eigene Gruppe sind die Plektomyceten, zu ihnen gehören hornabbauende Pilze wie der Kuhhornpilz.
Die Artenvielfalt dieser Schlauchpilze ist enorm und es ist spannend, mit ihnen zu arbeiten.